Die 1933 von den Architekten Mansutti und Miozzo aus Padua entworfene Casa Balilla war wie viele Bauwerke jener Zeit beeinflußt vom Geist der Architektur des Rationalismus und mit der damaligen Weltanschauung zu einem festgefügten Bild verschmolzen. Dieses Ensemble stellt für Brixen wie für Südtirol überhaupt eines der wenigen architektonischen Zeichen dieser Epoche dar (Ex-Gil Gebäude in Bozen).
Daher galt das Bestreben, die neuen Funktionen in die alte Textur so zu verflechten, daß alte Substanz und neue Kubatur nicht in Konkurrenz treten, sondern vielmehr der formale und substanzielle Reichtum aller Elemente erkennbar wird (am Beispiel Treppenturm gut ablesbar). Eine technologische Haut als konstruktives Netz ausgebildet, umspannt das gesamte freie Areal. Die einzelnen Funktionen finden darunter an dem ihnen zugewiesenen Standort ihre Bestimmung. Dank dieses Konzeptes wird man mehreren Erfordernissen gleichzeitig gerecht:
a) die in der Studie ausgearbeitete Bauloslogik wird erfüllt;
b) die Integration sämtlicher Funktionen wird gewährleistet (alles unter einem Hut);
c) die Dialektik zwischen „alt und neu“ findet ihre Rechtfertigung.